Skandinavien ist ein Traumziel für Angler, die neben dem Fischfang auch auf atemberaubende Natur und besondere Erlebnisse setzen. Norwegen, mit seinen klaren Fjorden und einzigartigen Angelbedingungen, verspricht unvergessliche Abenteuer, ob bei Mitternachtssonne im Sommer oder gar bei tanzenden Polarlichtern im Winter. Hier findest Du die wichtigsten Tipps und Fakten für einen erfolgreichen Angeltrip in Norwegen.
Die beste Angelzeit in Norwegen – wann lohnt sich der Trip?
Norwegen bietet das ganze Jahr über lohnenswerte Angelmöglichkeiten, aber die Hauptsaison für die meisten Regionen liegt zwischen März und Oktober. Die Skrei-Saison, die im Januar beginnt und bis April andauert, zieht besonders abenteuerlustige Angler in den kalten Norden. Doch wenn Du milderes Wetter bevorzugst, sind die Monate zwischen Mai und Oktober die beste Wahl. Südnorwegen lockt ab März, Mittelnorwegen ab Mai und in Nordnorwegen beginnt die Hauptsaison im Juni, ideal für Angler, die das Erlebnis der Mitternachtssonne genießen wollen.
Süßwasser- und Salzwasserangeln in Norwegen – welche Gewässer eignen sich?
Norwegen ist ideal für Süßwasser- und Salzwasserangler gleichermaßen. Die Süßwasserseen und Flüsse des Landes bieten eine unglaubliche Vielfalt an Fischarten, darunter Hechte, Barsche, Bachforellen und der arktische Saibling. Die klaren und unberührten Gewässer in der norwegischen Wildnis sorgen für Angelplätze, die Du oft ganz für Dich allein hast. Der geringe Salzgehalt der Fjorde und die weite Natur sind ideale Bedingungen für kräftige Fische.
Das Meeresangeln ist besonders beliebt, da hier keine Lizenz oder Angelschein benötigt wird. Norwegische Regeln sind einfach zu befolgen: Du solltest einen Mindestabstand von 100 Metern zu Lachsfarmen und Flussmündungen von Lachsgewässern einhalten und darfst als Tourist Deinen Fang nicht verkaufen.
Wichtige Regeln und Lizenzen für Angler in Norwegen
Für Süßwasserangeln brauchst Du eine Lizenz, das sogenannte Fiskekort, die Du vor Ort oder online erwerben kannst. Für das Angeln auf Lachse, meerwandernden Saibling und Meerforellen benötigst Du zusätzlich die staatliche Bescheinigung Fiskeravgift. Während das Meeresangeln auch für Touristen ohne Angelschein erlaubt ist, solltest Du beim Fischfang auf die Ausführungsregeln achten: Als Tourist in einem registrierten Betrieb kannst Du bis zu 18 kg Fisch ausführen, während früher nur 10 kg erlaubt waren.
Neue Regelungen erlauben Dir nur noch eine Fisch-Ausfuhr pro Jahr, was Norwegen als nachhaltiges Angelziel stärkt. Eine genaue Liste mit Mindestmaßen für jede Fischart, die Du kennen solltest, erhältst Du in jedem guten Angelgeschäft vor Ort.
Die richtige Angelausrüstung – welche Basics benötigst Du?
Ein Angelurlaub in Norwegen erfordert spezielle Ausrüstung. Falls Du ein erfahrener Angler bist, wirst Du vermutlich schon einen Großteil davon besitzen. Folgendes sollte in Deiner Ausrüstung nicht fehlen:
- Schnüre: Achte darauf, dass Deine Angelschnur nicht zu dick ist. Eine geflochtene Schnur von etwa 0,16 bis 0,20 mm reicht in der Regel aus. Sie sorgt für einen direkten Köderkontakt, während eine dicke Schnur oft zu hohem Strömungsdruck führt und den Köder vom Grund abhebt.
- Ruten und Rollen: Je nachdem, welche Fischarten Du fangen möchtest, solltest Du eine leichte Spinnrute für kleinere Fische und eine robuste Bootsrute für das Meeresangeln mitbringen. Inlinerruten ohne Ringe eignen sich hervorragend, um auch in großer Tiefe zu fischen.
- Köder: Lebende Köder sind in Norwegen verboten, weshalb Du auf Kunstköder setzen solltest. Ein Set von Pilkern, Gummifischen und verschiedenen Jigs stellt sicher, dass Du gut vorbereitet bist.
Falls Du etwas vergisst oder Deine Ausrüstung beschädigt wird, findest Du auch in Norwegen gut ausgestattete Angelgeschäfte. Doch Vorsicht: die Preise sind oft deutlich höher als in Deutschland.
Unsere Tipps für ein sicheres und erfolgreiches Angeln in Norwegen
- Sicherheit geht vor: Auf Booten besteht in Norwegen Schwimmwestenpflicht. Besonders bei hohem Seegang oder bei kalten Wassertemperaturen ist ein Floatinganzug empfehlenswert, der Dich warm hält und für Auftrieb sorgt, falls Du ins Wasser fallen solltest.
- Ausrüstung pflegen: Spüle Deine Ausrüstung nach jedem Angeltag gründlich mit Süßwasser ab, um Salzkorrosion zu vermeiden und die Lebensdauer Deiner Ausrüstung zu verlängern.
- Angeltechnik anpassen: Da lebende Köder verboten sind, solltest Du Dich auf die Verwendung von Kunstködern vorbereiten. Pilken und Spinnfischen sind in Norwegen sehr verbreitet und bringen oft gute Fänge. Achte darauf, die Köderwahl an das Wetter und die Strömungsverhältnisse anzupassen.
- Winterbonus nutzen: Für das Abenteuerliebende gibt es in Norwegen eine besondere Attraktion – das Eisfischen. Unter den Polarlichtern zu angeln, ist ein unvergessliches Erlebnis und besonders in Nordnorwegen möglich.
Drei zusätzliche Tipps für Deine Angelreise nach Norwegen
- Lokal geführte Angeltouren buchen: Einheimische Angelguides kennen die besten Spots und geben Dir wertvolle Tipps zur Angeltechnik und den Regeln. Sie sind oft in registrierten touristischen Betrieben tätig, was Dir zudem erlaubt, die 18 kg Ausfuhrgrenze auszuschöpfen.
- Umwelt respektieren: Norwegen legt großen Wert auf die Erhaltung der Natur. Nimm also Deinen Müll wieder mit und respektiere die Angelvorschriften. So bleibt die Natur auch für die nächsten Generationen ein unvergessliches Erlebnis.
- Wetter und Strömung beobachten: Die Wetterbedingungen in Norwegen können sich schnell ändern. Informiere Dich täglich über die aktuellen Gezeiten und Windverhältnisse. Eine gute Vorbereitung auf die Wetterlage ist entscheidend für Deine Sicherheit und Erfolgschancen.
Checkliste für das Angeln in Norwegen
- Angellizenz/Fiskekort für Süßwasser
- Fiskeravgift für Lachs und Meerforellen
- Angelschnüre (0,16 – 0,20 mm)
- Verschiedene Ruten und Rollen, je nach Fischart und Angelmethode
- Kunstköder-Set (Pilkern, Gummifischen)
- Sicherheitsausrüstung (Schwimmweste, Floatinganzug)
- Handtücher und Lappen
- Erste-Hilfe-Set
- Salzwasserfeste und gut abgedichtete Angelrolle
- Abwaschbares, festes Behältnis für Deinen Fang
- Norwegische Mindestmaße und Schonzeiten für Fische kennen
Angeln in Norwegen ist ein Erlebnis, das jeden leidenschaftlichen Angler reizt. Die Natur, die kristallklaren Fjorde und die weiten Süßwassergebiete bieten ideale Bedingungen, um einmalige Fänge zu machen. Besonders die Freiheit, in den Fjorden auch ohne Lizenz angeln zu können, macht Norwegen zu einem Top-Reiseziel. Doch so reizvoll es klingt, eine gute Vorbereitung und das Einhalten der Angelvorschriften sind unerlässlich.
Meiner Meinung nach, ist die Angelreise nach Norwegen eine perfekte Mischung aus Abenteuer und Erholung. Die Möglichkeit, auch abseits der Hauptsaison im Winter auf Fischfang zu gehen und das unter den Polarlichtern, macht Norwegen zu einem ganz besonderen Angelziel. Vergiss jedoch nicht, dass die Natur im Vordergrund steht und respektiert werden sollte – denn nur so bleibt dieses beeindruckende Angelerlebnis auch für zukünftige Generationen erhalten.